Am 1.10. trafen sich 20 Freiwillige zur Streuobsternte in Rothenfels. Der lokal gepresste Saft
wurde an Kindergärten in Marktheidenfeld und Bergrothenfels gespendet.
Die Idee zur gemeinsamen Aktion kam von Hildegard Otremba, seit Juni Präsidentin des
Lionsclub Marktheidenfeld-Laurentius. Otremba unterstützt ein Streuobstprojekt in Nepal.
„Ich wollte das Konzept ins Regionale übertragen.“ Denn in Nepal könne sie nicht selbst
Hand anlegen, nur Geld spenden. Die Präsidentin betont, wie bedeutend Streuobst für die
Artenvielfalt unserer Natur und unsere Kultur ist.
Julian Bruhn, zweiter Geschäftsführer des Naturparks Spessart, lobte den Einsatz. Für ihn ist
es eine logische und wichtige Weiterführung der bisherigen Aktivitäten. „Die Verwertung ist
einer der Bausteine unseres Engagements rund um das Streuobst“, so Bruhn.
Im vergangenen Dezember wurden auf der Rothenfelser Höhe junge Bäume mit Helfenden
aus der Stadt gepflanzt; die alten Bäume im Frühjahr professionell zurückgeschnitten. Nun
wird das Obst verarbeitet. Damit widerlege man auch die Kritik, dass mit den Früchten der
Bäume nichts anzufangen sei.
„Das Rothenfelser Streuobstprojekt ist mehr als ein Strohfeuer.“ Statt einer kurzen Aktion,
nach der man die Leute wieder alleine lasse, habe der Naturpark über viele Jahre Vertrauen
aufgebaut. „Wir streben bei allen unseren Projekten langfristigen und nachhaltigen Nutzen für
Mensch und Natur an.“ Außerdem seien Synergien und Verzahnungen wichtig. Diese konnten
sich die Helfenden nach dem regnerischen Vormittag schmecken lassen: Auf dem Grill lagen
Lammbratwürste der Rothenfelser Bio-Schäferei Tausch.
Die Äpfel wurden hernach in der Rothenfelser Kelterei Schlenczek gepresst und 500 Liter
Saft abgefüllt. Hildegard Otremba und Julian Bruhn verteilten den Apfelsaft an Kindergärten
in Marktheidenfeld und Rothenfels. Die Kinder können so bei besonderen Anlässen den
regionalen Apfelsaft genießen. Bruhn freut sich sehr, dass die Streuobstbäume so gut
angenommen werden. Seine Vision: Die Streuobst-Allee mit der wunderschönen Panorama-
Aussicht dauerhaft durch extensive Nutzung zu erhalten. Die befestigten Flurwege sind
großteils auch für Rollstuhlfahrende und Familien mit Kinderwagen geeignet.
Autor: Hildegard Otremba, Präsidentin